Samstag, 5. August 2017

Ein Italiener kommt selten allein



Ein Italiener kommt selten allein

Nachdem im Juni Rudy Cremonini als Künstler in der Galerie Thomas Fuchs ausgestellt wurde, zeigte die Galerie auf der gestrigen Vernissage erneut einen Italiener, Alfio Guirato aus Sizilien.

Wieder herrschten gestern subtropische Temperaturen, so daß wir bei unserem geflügeltem Wort "der heiße Fuchs" (siehe letzter Post Juni 2017), bleiben. Vielleicht muss es so warm sein, schließlich sollen sich auch die Künstler aus Italien wohl fühlen.

An dieser Stelle ein kleiner Tipp an die Galerie, zwei schöne Deckenventilatoren würden nicht nur ein angenehmeres Klima hervorbringen, sie können auch passend zu Galerie ausgefallener Art sein und somit die Räume aufwerten.

Zurück zu aktuellen Ausstellung. Alfio Giurato ist ein Meister der Ölfarbentechnik. Er trägt dick auf, malend und spachtelnd. Durch sehr geschickte Farbabstimmungen bringt er Licht und Schatten auf seine Werke. Dies kommt den gesichtslosen, schemenhaften Figuren welche er auf seinen Bildern hauptsächlich darstellt, zu Gute. Trotz fehlendem Ausdruck in den Gesichtern wirken die Figuren gerade so, als ob sie aus dem Gemälde treten wollen. Dabei macht es nichts aus, das sie Ruhe, fast schon melancholisch, ausstrahlen. Im Gegenteil. Die Gegensätzlichkeiten machen gerade die Kunst bei Guirato aus.

Im sehr großen Werk, "prime luci" ist die Figurengruppe fast lebendgroß abgebildet, das wirkt sehr imposant.

Dieses Werk bietet die Galerie zu knapp 16.000 Euro an. Ein sehr fairer Preis, wenn man weiß das der Künstler im Museo Arte Contemporanea Silcia im Jahr 2013 bereits eine große viel beachtete öffentliche Ausstellung hatte. Das Werk wird unseres Erachtens in fünf Jahren wenigstens den doppelten Preis erzielen.

Auch mit diesem Künstler beweist Thomas Fuchs sein gutes Gespür für einfühlsame und wirkende Malerei.

An dieser Stelle sei schon einmal angekündigt, dass wir mit Thomas Fuchs ein Einzelinterview führen möchten. Zu neugierig sind wir darauf, woher dieses Gespür kommt.