Montag, 19. März 2018

Die Kunst des Südens



Liebe Leser und Freunde des StuttgartArtBlog, mit diesem Beitrag erwartet Sie eine gewaltige Menge Kunst; Wir besuchten die Messe Art in Karlsruhe vor zwei Wochen und waren am vergangenen Wochenende auf der langen Nacht der Museen in Stuttgart unterwegs.













Art Karlsruhe 2018

Auch dieses Jahr war die Art Karlsruhe ein großer Erfolg für den Veranstalter sowie auch für die meisten Aussteller. Die Stuttgarter Galeristen, welche wir angetroffen haben, waren durchweg zufrieden; manch einer verkaufte auf der Messe fast den gesamten Bestand eines bestimmten Künstlers. Und auch wenn nichts verkauft worden ist, so ist die Art doch der Platz im Süden um sich einem internationalen Publikum zu präsentieren; Heuer waren mehr ausländische Besucher auf der Art wie noch nie.

Vielfalt war auch dieses Jahr das Motto; Der russische Kampfjet samt Stretchlimo als Skulptur, quasi als „Mariage“, war einer der Publikumsmagneten der Messe. Überhaupt das Publikum, Besucher waren reichlich vor Ort.


Kritische Töne kamen von einigen Galeristen. Ein Zitat an dieser Stelle: Der Veranstalter legt großen Wert auf vielfältige, bezahlbare Kunst auf der Art. Bezahlbar ist eine Sache und auch sehr relativ, wenn aber Kunst nur auf das billigste kopiert wird oder vermeintliche Kunststudenten ihre sogenannten Werke auf der Art präsentieren, dann geht das in die falsche Richtung. Man sollte die Kunstkenntnisse der Besucher nicht unterschätzen“

Die von den Galeristen kritisierten Punkte konnten wir auf der Art durchaus sehen; Dennoch waren diese Stände nicht sehr häufig vertreten, so dass sie uns eher verloren vorkamen.

Zu unserer letztjährigen Kritik, der schlechten Versorgung mit kleinen Snacks (Kaffee, Kuchen, Brötchen etc) auf der Messe, wegen dem Einsatz ungelernter Kräfte und zu wenigen Standorten (lange Wartezeiten) sowie recht teurer Verkaufspreise, hat die Messe reagiert. In den langen Gängen zwischen den Hallen, waren nun weitere Stände geöffnet und verkauften Dinge für den kleinen Hunger zwischendurch; allerdings bleibt unsere Kritik in den anderen Teilen erhalten. Der Caterer beschäftigt zwar freundliches Personal, ist aber nicht in der Lage diese vernünftig zu schulen bzw. die Prozesse so zu gestalten, dass z.B. das die Kunden alle auf der Kassenseite neben einer hohen Glastheke sammeln und es wieder zu unnötigen Wartezeiten kommt.

Unser Fazit zu der diesjährigen Art Karlsruhe; wieder gelungen, internationaler und sehr vielfältig. Auf jeden Fall eine Bereicherung für den internationalen Kunstmarkt.

Lange Nacht der Museen Stuttgart 2018


Was auf der Art Karlsruhe jedes Jahr gezeigt und verkauft wird, entsteht auch durch Künstler, welche in Stuttgart beheimatet sind; das konnten wir auf der langen Nacht der Museen, dieses Jahr entdecken;

Dieses Jahr war die lange Nacht auch eine ziemlich kalte Nacht (dazu später mehr), dennoch ließen es sich viele Besucher nicht davon abhalten; die Shuttlebusse waren stets gut gefüllt.

Bevor wir uns auf die West Tour begaben, ging ein Abstecher zum Kunstverein Wagenhallen (ja, die Wagenhallen wurde nicht abgerissen!) und in das Theodor-Heuß- Haus auf dem Killesberg.

Der Kunstverein Wagenhallen ist mit seinen Künstlern nebenan in ein Containerdorf ausgelagert; Die Wagenhallen selbst werden derzeit saniert und umgebaut. Wir sind auf das fertige Werk in ein paar Jahren gespannt. Offen bleibt für uns auch, ob die Künstler in neuen Ateliers den Spirit der bisherigen Wagenhallen mitnehmen können; denn jetzt ist alles improvisiert, so wie damals, als sie übergangsweise in die fast verfallene Wagenhallen eingezogen sind; Sie organisieren, sie bauen, sie produzieren; Die Einflüsse auf die Kunst der bisherigen Improvisierung dürften nicht unerheblich sein. Man wird sehen.

Interessant war es auf jeden Fall; so fanden wir den Künstler der Schweißkunst; Jener welcher die geringelte Vespa auf der Art Karlsruhe vor zwei Jahren zeigte. Oder in der Galerie Hausgeburt, einen Künstler, welcher sich Holzbildern verschrieben hat. Das ist wirklich selten. Moderne Kunst durch Holzbilder. Beeindruckend!.







Direkt neben der Porsche Villa liegt das Theodor Heuß Museum aus den 50zigern. Ein lohnenswertes Museum über das Leben und Wirken des ersten Bundespräsidenten der BRD. Im Keller läuft derzeit eine Sonderausstellung „Schamlos – Sexualmoral im Wandel“, welcher sich nicht nur auf das Thema Sex bezieht, sondern auch den Wandel der Rolle der Frau im Laufe der letzten 60 Jahre gut veranschaulicht. Ganz besonders gut hat uns folgendes Plakat gefallen.


Ausgerechnet einen Tag vor dem Equal Pay Day in Deutschland, also dem Tag, bis zu dem Frauen in Deutschland wegen der ungleichen Bezahlung zwischen Mann und Frau, quasi umsonst gearbeitet haben (durchschnittlich betrachtet).















Unsere Tour ging anschließend in den Westen; Natürlich starteten wir bei Artpool. Die berühmte Schlagmaschine, welche vor zwei Jahren in Betrieb genommen wurde, stand bei Zähler 879 als wir ankamen. Andreas gab das Ziel vor: Bei tausend Schlägen wird die Maschine abgestellt. 



Und: Er hat es wieder getan: Er hat eine neue Maschine im Keller des Gebäudes aufgebaut; Von den Ausmaßen ziemlich ähnlich der Schlagmaschine. Doch dieses Mal ging es nicht um die Peitschenhiebe  sondern um Waterboarding; Anders ausgedrückt, das Wasser, welches gluckernd und plätschernd auf den reinen Edelstahlwannen hinunter läuft, mündet dann doch in einem Mund. So wird Wasser - - unsere Lebensquelle -  auch zur Qual. Bravo, auch diese Maschine hat das Zeug zum Kult-Gut zu werden.

 

Übrigens: Ob die 1000 Schläge noch erreicht wurden, werden wir nachreichen.

Weiter führte uns die Tour in neu teilnehmende Einrichtungen und Galerien.









So besuchten wir erstmals den Bunker unter dem Diakonissenplatz, welcher von verschiedenen Künstlern  ausgestattet wurde (Danke!). 














Die Bloody Colors Gallery, welche eigentlich ein Tatoo Studio ist und über die Ausstellungen wechselnder Künstler im non-profit Bereich, das Studio bekannt machen möchte, war ein Besuch wert. Wir haben kein Problem mit dieser Art Werbung, solange die Kunst eine Plattform für sich erhält, why not?

Die Galerie Z, direkt neben Dengler und Dengler gelegen, ist neu; auch diese Galerie zeigte uns Bilder mit ungewöhnlichen Motiven, z.B. Schimpansen. Die Auswahl der Künstler bzw. deren Kunst ist das A und O einer Galerie; die Galerie Z hat das Zeug dazu sich auf dem Markt zu etablieren, solange die Auswahl so gut bleibt, wie heuer gezeigt.

Aufgrund des einsetzenden Schneefalls und sehr kalten Windes, war dieses Haar in der Bildbar Schluss mit unserer Tour. (Danke an die nette Nachbarin in der Bildbar, welche uns frischen Tee und Kaffee zum aufwärmen zubereitete).

Wir erneuern an dieser Stelle auch unsere einzige Kritik an Lift – dem Organisator der langen Nacht der Museen: Verschiebt diese bitte grundsätzlich um vier Wochen in den April hinein; Die Wahrscheinlichkeit, das es wärmer ist und das Wetter freundlicher, liegt doch erheblich höher als im März; dank oder trotz der Klimaerwärmung.




















Im folgenden nun noch Bilder der Art 2018 und der langen Nacht der Museen 2018



Bilder von der Art Karlsruhe 2018 








































































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Bilder der Langen Nacht der Museen in Stuttgart

Kunsteverein Wagenhallen und Galerie Hausgeburt:










Im Bunker unter dem Diakonissenplatz:





Bloody Colors Gallery:







Galerie Z: