Samstag, 18. März 2017

Kunsthistorisches, Leuchtendes und Buntes

Wie man die Kunsthistorie in die Gegenwart rettet
Mit Volker Kaufmann hat sich die Galerie Dengler & Dengler einen Künstler ins Haus geholt, der eine überraschende Kunst bietet. Überraschend, weil die Bilder nicht in die sonst übliche moderne Kunst zu passend scheint. Seine gegenständlichen Kunstwerke zeigen Interieur, welche sich in konstruierten Räumen befinden. Räume die sich aus Elementen zusammensetzen. Da vereinen sich Teile seines Ateliers mit Räumen aus historischen Interieurgemälden zu einem neuen Raum . Er malt dabei nicht fotorealistisch, sondern in Perspektiven, welchen den Betrachter in den Bann ziehen. Faszinierend wie dabei so mancher alter Künstler wie Campin oder Hammershøi neu zur Geltung kommt. Selbst das Licht der Malerei der alten Meister berücksichtigt er auf die gleiche harmonische Weise.

Das Steffen Dengler, als studierter Kunsthistoriker, in seiner Eröffnungsrede auf der Vernissage darüber aus dem Herzen ins schwärmen kommt, ist nicht weiter überraschend.
Und damit trifft er auch unser Herz, dieser für Volker Kaufmann. Erfrischend, überraschend, vielfältig und keineswegs unmodern wirken die Werke des Volker Kaufmann auf uns. Danke und bitte: weiter so.









Volker Kaufmann
Steffen Dengler


 





 

















Es leuchtet im »Fuchsbau«

Auch Thomas Fuchs ist ein umtriebiger Galerist im Westen Stuttgarts, der immer wieder Künstler in seine Galerie bringt, die das gewisse Etwas haben. Klar, als Galerist ist das dein Geschäft, mag sich so mancher denken. Dennoch gibt es Galerien und andere Galerien.

Winston Chmielinski, 23 Jahre alt sagt über sich selbst er sei unorganisiert und impulsiv. Er malt und mischt Farben, die seiner Meinung nach passen.

Das er das ziemlich gut kann, zeigt er im »Fuchsbau« mit seiner Ausstellung »choose your own adventure«. Der Künstler mit dem etwas »sperrigem« Nachnamen malt Bilder die leuchten. Die Motive bewegen sich im Surrealismus und zeigen auf dieser Ausstellung Menschen. Und diese Figuren leuchten, als ob ein Sprayer mit Neonfarbe nachgeholfen hat. Dabei trägt Chmielinski die hellen Farben so dünn auf, das sie leuchten. Dabei erhalten die Werke einen regelrechten Kick. Das Auge des Betrachters wird schon mit dem allerersten Blick magisch aufmerksam gemacht.

Das gewisse Etwas eben.






 




Winston Chmielinski im Gespräch

Ein Kessel Buntes

So mancher älterer Ostdeutsche wird sich an die Sendung »Ein Kessel Buntes« erinnern. Auch wenn die Sendung nichts mit der malenden Kunst zu hatte, erschien der Titel in Bezug auf die bunten Farben, die wir gestern zu Gesicht bekamen, sehr passend.
Die Galerie von Braunbehrens zeigt die bunten Werke von Jens Lorenzen. Wir haben sie nicht gezählt, geschätzt vierzig seiner Bilder hängen in der Galerie. Was für eine Fleißarbeit denkt man unwillkürlich beim betrachten nicht gerade kleinen Werke.
Sie wirken zunächst wie Plakatwände, auf der sich die einzelnen überklebten Werbebanner durch Wind und Wetter gelöst haben. So sieht man einzelne Fragmente der Schichten und versucht zu erkennen. In diesem Stil thematisiert Lorenzen verschiedene Epochen mit Ihren Strömungen und Nachrichten in Fragmenten auf der Leinwand.
Geht der Betrachter nun näher an das Bild heran und merkt das hier mit Öl auf Leinwand gearbeitet wurde, der zollt dieser Arbeit allein wegen des Fleißes Respekt.
Aber nur mit dem nötigen Abstand wirken die plakativen Werke. Popart mit Motiven welche hauptsächlich die geburtenstarken Jahrgänge der 60er noch kennen werden.
COOL.