Freitag, 11. Mai 2018

Vernissage - es lebe die Vernissage


Vernissage - es lebe die Vernissage
vor zwei Tagen traf ich eine Kollegin in der Mittagspause; wir unterhielten uns über die Malerei. ich wusste, dass sie vor einigen Jahren ziemlich gute, wenn auch düstere Bilder, gemalt hatte.  Mir kam die letzte Vernissage in der Galerie Fuchs von letzter Woche in den Sinn.  Schon von außen, konnte ich durch die Schaufensterscheiben erkennen, dass dieses Mal Werke eines Künstlers an den Wänden hängen, welche düsterer wirken als Werke von bisherigen "Fuchs-Künstlern".
Der aktuelle Maler heißt Yongchul Kim, die Ausstellung trägt den Namen "Floating". Ein recht junger Bursche, geboren 1982 in Südkorea, heute in Stuttgart lebend und arbeitend. Schön das Thomas Fuchs auch lokale Künstler entdeckt, welche es offensichtlich gut können.
Zurück zur gewissen Düsternis der Werke. Woher kommen die düsteren Gefühle und Gedanken?
In Südkorea geboren und aufgewachsen, Pflichtsoldat gewesen und ganz sicher den Druck, die Angst und Ungewissheit der Südkoreaner mit der ständigen Bedrohung des Nordens miterlebt. Das prägt, das fühlt und letztenendes führt das wohl zur Düsterheit und der teilweisen politischen Ausdrucksweise in seinen Bildern.
Obwohl die Bilder der Ausstellung ob der Technik, des Ausdrucks und der Wirkung wirklich gut sind, verursachen Sie in mir ein Gefühl, wie Beklemmung. Ich kann es nicht genau beschreiben. 
Durch die aktuelle politische Entwicklung in Korea - der Norden und Süden einigten sich vor kurzem auf eine atomwaffenfreies Korea und der offensichtlichen Annäherung beider Staaten,  sollte man Yonchul Kim die nächsten Jahre im Auge behalten. Sollte die politische Situation in ein paar Jahren zu einer Wiedervereinigung führen, fände ich es spannend zu sehen, wie sich das in den zukünftigen Bildern von Yongchul Kim ausdrückt.
































Und weil wir in der Stadt noch am selben Abend unterwegs waren, zwischendurch noch ein Kunstwerk der Breuniger Deko Abteilung (die lassen sich immer wieder tolle Sachen einfallen) Wir meinen: Auch des isch Kunscht!






SUSPENSION OF DISBELIEF (Kunstmuseum Stuttgart)

Die zweite Vernissage des Abends fand im Kunstmuseum statt."Mixed realities" - Virtuelle und reale Welten in der Kunst ist eine der aktuellen Ausstellungen.
Wie so oft ist das Kunstmuseum einfach "gut drauf" wenn es darum geht, das Interesse der Bürger zu wecken und Werke so zu präsentieren, das es die berühmten Aha-Effekte auslöst. Das muss einfach mal ausgelobt sein.
Die Ausstellung zeigt etliche Elemente der virtuellen Künste und die Besucher können mitmachen. Ob über virtuelle Brillen oder Konstruktionen von Graphiken, die 3 D Effekte fehlen auch nicht. 

An einer Wand steht in großen Buchstaben "Suspension of Disbelief" - zugegeben das habe ich noch nie gehört oder gelesen. In Wikipedia wird dazu erklärt " Willentliche Auseinandersetzung der Ungläubigkeit.  Aha.

Das ist dann die Theorie, die das Verhalten von Menschen gegenüber künstlerischen Werken zu erklären versucht. Ziemlich sperriger Satz. D.h. dann in Klartext, jemand führt Studien über Besucher durch, welche Kunstwerke betrachten und versucht die Reaktionen zu analysieren und am Ende eine Theorie daraus zu erschaffen.

Für die aktuelle Ausstellung im Kunstmuseum passt das natürlich gut. Hier wird es vor allem eine Reaktion auslösen: Erstaunen. Kein Wunder bei dem Thema.

















Rathaus Stuttgart

Im Rathaus (oberstes Stockwerk) ist derzeit ebenfalls eine Kunstausstellung. Zur Vernisage fuhr der Paternoster leider nicht; Aber an Werktagen ist das Rathaus offen, dann mit dem Paternoster ganz hoch fahren und im Foyer vor der Cafeteria Kunst genießen. Wir haben uns ein paar Werke ausgesucht, die uns besonders gut gefielen. Im Übrigen; Das ins Smartphone vertiefte Paar spiegelt sich NICHT in der Scheibe...genau hinsehen! (Doppelklick öffnet das Bild Größer)

In diesem Sinne, lasst Euch nicht hinter das Licht - oder besser - hinter die Scheibe führen. 























Typische Haltung